Was unterscheidet einen normalen Politiker und eine normale Politikerin von einer/einem Politiker 2.0? Darüber habe ich mir 5 Kriterien einfallen lassen, die den kleinen, aber mit Sicherheit feinen Unterscheid ausmacht.
Inzwischen gibt es ja schon fast mehr Facebook-Profile, die zu einem/einer PolitikerIn gehören als zu einem/einer ganz normalen BürgerIn. Aber macht ein Facebook-Profil eineN Politiker 2.0? Nein, mit Sicherheit nicht. Denn Web 2.0 birgt Chancen, die Qualität unserer Delegierten und Bund, Kantonen und Gemeinden erheblich zu verbessern. Wer sich an meine 5 Kriterien hält, wird mit Garantie einE "bessereR PolitikerIn".
Lesen Sie selbst: PolitikerIn 2.0
Sonntag, 27. März 2011
Mittwoch, 23. März 2011
Totalrevision des Bernischen Energiegesetzes
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Die Tragödie in Japans Norden erschüttert uns Menschen überall auf der Welt. Nach der Tsunami-Katastrophe im indischen Ozean erleben wir nun zum zwieten mal im globalen Dorf, dass wir nicht Herr über alles sind. Seit Tschernobyl sind 25 Jahre vergangen, in denen wir uns an den atomaren Frieden gewöhnt haben. Jetzt aber hat uns die Natur daran erinnert, dass wir nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern mit Kräften, die kein einziger Ingenieur dieser Welt bändigen kann.
Wir Berner und Bernerinnen haben in der Mai-Abstimmung die Gelegenheit, die Weichen für einen Atomenergie-Ausstieg zu stellen. Ohne Hetze udn Hauruck, sondern pragmatisch, Schritt für Schritt. Wir können uns ein moderene Energiegesetz geben, das den Ausweg zeigt. Nicht der Volksvorschlag, nicht ein Nein ist eine Antwort, sondern ein klares, unmissverständliches Ja zu den im neuen Gesetz geplanten Massnahmen. Niemand muss dabei aufs kalt Essen umsteigen, niemand muss sich vor dem nächsten Winter fürchten. Ganz im Gegensatz zu unseren BürgerInnen im Norden Japans.
Totalrevision des Bernischen Energiegesetzes
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Die Tragödie in Japans Norden erschüttert uns Menschen überall auf der Welt. Nach der Tsunami-Katastrophe im indischen Ozean erleben wir nun zum zwieten mal im globalen Dorf, dass wir nicht Herr über alles sind. Seit Tschernobyl sind 25 Jahre vergangen, in denen wir uns an den atomaren Frieden gewöhnt haben. Jetzt aber hat uns die Natur daran erinnert, dass wir nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern mit Kräften, die kein einziger Ingenieur dieser Welt bändigen kann.
Wir Berner und Bernerinnen haben in der Mai-Abstimmung die Gelegenheit, die Weichen für einen Atomenergie-Ausstieg zu stellen. Ohne Hetze udn Hauruck, sondern pragmatisch, Schritt für Schritt. Wir können uns ein moderene Energiegesetz geben, das den Ausweg zeigt. Nicht der Volksvorschlag, nicht ein Nein ist eine Antwort, sondern ein klares, unmissverständliches Ja zu den im neuen Gesetz geplanten Massnahmen. Niemand muss dabei aufs kalt Essen umsteigen, niemand muss sich vor dem nächsten Winter fürchten. Ganz im Gegensatz zu unseren BürgerInnen im Norden Japans.
Freitag, 18. März 2011
Social Networks soll die britische Wirtschaft 22 Mia. Dollar im Jahr kosten
Weil die britischen Arbeitnehmer mehr als eine Stunde jeden Tag auf Facebook oder Twitter u.a. verbringen statt zu arbeiten, gehen der britischen Wirtschaft 14 Mia. britische Pfund verloren, will eine Studie laut MyJobGroup herausgefunden haben,
Nur 14% der Befragten gaben an, sie seien wegen Social Networks weniger produktiv. Immerhin 10% wollen produktiver geworden sein, weil sie Facebook und Co. benutzten.
Weil nun der Zuspruch wachsend ist, warnen moralinsaure Arbeitswächter und hoffen, dass die Menschen ihre Freiheit überhaupt nicht missbrauchen.
Stattdessen könnte man sich auch fragen: warum sind es nur 10% der Nutzer, die ihre Produktivität dank Social Media steigern konnten? Sind die Leute auch richtig instruiert? Hat man darüber gesprochen, wie man mehr Nutzen für Mensch und Firmen herausholt aus Twitter und Facebook?
Interessant wäre ja auch gewesen, wenn die Studie darüber nachgeforscht hätte, was die Motive der Lohnempfänger sind, während der Arbeitszeit mit ihren virtuellen Freunden zu verbringen. Das hätte möglicherweise Rückschlüsse auf die Arbeitsorganisation zugelassen. Man hätte vielleicht herausfinden können, dass Dinge krumm laufen, die man hätte ändern können. Auf diese Weise wäre Facebook, Twitter und Co. zu einem Produktivitätsindikator geworden.
Nur 14% der Befragten gaben an, sie seien wegen Social Networks weniger produktiv. Immerhin 10% wollen produktiver geworden sein, weil sie Facebook und Co. benutzten.
Weil nun der Zuspruch wachsend ist, warnen moralinsaure Arbeitswächter und hoffen, dass die Menschen ihre Freiheit überhaupt nicht missbrauchen.
Stattdessen könnte man sich auch fragen: warum sind es nur 10% der Nutzer, die ihre Produktivität dank Social Media steigern konnten? Sind die Leute auch richtig instruiert? Hat man darüber gesprochen, wie man mehr Nutzen für Mensch und Firmen herausholt aus Twitter und Facebook?
Interessant wäre ja auch gewesen, wenn die Studie darüber nachgeforscht hätte, was die Motive der Lohnempfänger sind, während der Arbeitszeit mit ihren virtuellen Freunden zu verbringen. Das hätte möglicherweise Rückschlüsse auf die Arbeitsorganisation zugelassen. Man hätte vielleicht herausfinden können, dass Dinge krumm laufen, die man hätte ändern können. Auf diese Weise wäre Facebook, Twitter und Co. zu einem Produktivitätsindikator geworden.
E-Voting in der Schweiz - Stand der Dinge
Gemäss Bundeskanzlei ist das E-Voting-Projekt im Plan und keineswegs gescheitert. Es bleibt ein Schlüsselprojekt der Bundeskanzlei. Medienberichte, die vom Gegenteil berichten, sind grundsätzlich falsch. Die Zürcher Gemeinden, die ihre Tests sistierten, taten das, um das weitere Vorgehen zuerst zu klären, um so zu verhindern, dass die StimmbügerInnen wegen der Unklarheit, warum nicht alle Abstimmungen über die drei Ebenen einheitlich behandelt werden können, verunsichert werden.
Ziel der Bundeskanzlei ist weiterhin, dass bis 2015 die Mehrheit der AuslandschweizerInnen per E-Voting an den Volksbefragungen teilnehmen können. Die Berner Ständeratswahl lieferte mit der zu kurzen 2.Wahlgang-Frist die entsprechenden Argumente, um das Thema intensiv weiterzuverfolgen. Der Auslandschweizer-Vertreter wies darauf hin, dass nicht nur das E-Voting, sondern überhaupt die ganzen Abstimmungsunterlagen elektronisch versandt werden sollten.
Zusätzlich zu den jetzigen Versuchskantonen sollen weiter dazu stossen: AG, GR, SG, SO, FR SH wurden erwähnt. Eine ETH-Studie zum Thema ist in Arbeit. Mit der BFH wird ein Forschungsprojekt geprüft.
Man beklagte die Langsamkeit der Entwicklung, doch die BK-Vertreterin wies darauf hin, dass neben der Schweiz nur noch Estland wirklich am Thema arbeiten. Die meisten anderen Länder seien vorgeprescht und sind gescheitert.
Der Genfer Staatskanzleivertreter pries in einem Werbespot die Genfer E-Voting-Eigenentwicklung den anderen Kantonen an und betonte, dass genügend Kapazitäten vorhanden seien. Bereits haben Luzern und ein, zwei andere Kantone davon Gebrauch gemacht.
Die Bundeskanzlei will im Jahr 2012 dem Bundesrat Bericht über den Verlauf des Projektes erstatten.
Die BFH HTI will ein E-Voting Competence Center bauen. Nächste Woche wird ein Fachverein gegründet. Es wird mit der Uni FR und der FH Rapperswil zusammengearbeitet und ist international vernetzt (Norwegen). Ein Hasel-Stiftung finanziertes Projekt namens SwissVote ist am laufen. Es gibt die Webseite www-e-voting.bfh.ch
Ziel der Bundeskanzlei ist weiterhin, dass bis 2015 die Mehrheit der AuslandschweizerInnen per E-Voting an den Volksbefragungen teilnehmen können. Die Berner Ständeratswahl lieferte mit der zu kurzen 2.Wahlgang-Frist die entsprechenden Argumente, um das Thema intensiv weiterzuverfolgen. Der Auslandschweizer-Vertreter wies darauf hin, dass nicht nur das E-Voting, sondern überhaupt die ganzen Abstimmungsunterlagen elektronisch versandt werden sollten.
Zusätzlich zu den jetzigen Versuchskantonen sollen weiter dazu stossen: AG, GR, SG, SO, FR SH wurden erwähnt. Eine ETH-Studie zum Thema ist in Arbeit. Mit der BFH wird ein Forschungsprojekt geprüft.
Man beklagte die Langsamkeit der Entwicklung, doch die BK-Vertreterin wies darauf hin, dass neben der Schweiz nur noch Estland wirklich am Thema arbeiten. Die meisten anderen Länder seien vorgeprescht und sind gescheitert.
Der Genfer Staatskanzleivertreter pries in einem Werbespot die Genfer E-Voting-Eigenentwicklung den anderen Kantonen an und betonte, dass genügend Kapazitäten vorhanden seien. Bereits haben Luzern und ein, zwei andere Kantone davon Gebrauch gemacht.
Die Bundeskanzlei will im Jahr 2012 dem Bundesrat Bericht über den Verlauf des Projektes erstatten.
Die BFH HTI will ein E-Voting Competence Center bauen. Nächste Woche wird ein Fachverein gegründet. Es wird mit der Uni FR und der FH Rapperswil zusammengearbeitet und ist international vernetzt (Norwegen). Ein Hasel-Stiftung finanziertes Projekt namens SwissVote ist am laufen. Es gibt die Webseite www-e-voting.bfh.ch
Dienstag, 8. März 2011
Wissenschafterlügen sind nicht harmloser als Politikerlügen
Man konnte es nachlesen. Von Guttenbergs Plagiat ist ein Rezensent auf die Schliche gekommen, weil er routinemäßig Stichproben via Google überprüft hatte. Er landete Treffer und seither gibt es Treffer um Treffer und nun liegen bereits 100 Strafanzeigen vor. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet. Auch gegen Teile der Uni Bayreuth. Peter Häberle als Doktorvater und Zweitüriger Rudolf Streinz verteidigen sich in einer gemeinsamen Erklärung damit, dass es 2007 die technischen Möglichkeiten noch nicht gegeben habe. Google gibt es seit ca. 1997...
Mittwoch, 2. März 2011
Was ist aus dem Fall von Guttenberg zu lernen?
Die Welt ist wirklich vernetzt, dass ist nicht bloss Theorie, das ist in den letzten Wochen von Ägypten bis Berlin äusserst praktisch mitzuerleben gewesen.
Im Fall von Ägypten hat diese globale bis lokale Vernetzung Menschenleben gerettet. Auch in Libyen wird es dazu führen, dass Menschenleben verschont bleiben, weil die Welt den sich wehrenden Menschen in Libyen alternative Technology zukommen lässt, damit die Vernetzungsblockade des willfährigen Gaddafi-Clans wirkungslos bleibt und sich die Bevölkerung entsprechend organisieren kann.
Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg ist die Vernetzung der Welt zum Verhängnis geworden. Binnen Tagen kann man sagen, wurde eine um Jahre zurückliegende Verfehlung aufgedeckt und herumgeboten. Wegen der Vernetzung blieb es nicht bei einem Gerücht, sondern die schiere Menge der Menschen, die davon Wind bekamen, erzeugte eine Energie, die das Thema auf die Tagesagenda setzte und alles andere verdrängte.
Am 12. Februar stellte der Staatsrechtsprofessor Andreas Fischer-Lescano per Google-Suche fest, dass in von Guttenberg's Doktorarbeit Unregelmässigkeiten festzustellen waren. Am 16. Februar schrieb die Süddeutsche über den Fall und die Sache kam ins Rollen. Drei Wochen später nun ist von Guttenberg seinen Posten als Verteidigungsminister los.
Hätte von Guttenberg:
A. Sofort zugegeben, Fehler gemacht zu haben und diese beheben zu wollen
B. Nicht tagelang auf Aussitzen gespielt, sondern selber Präzisierungen seiner Fehler nachgeliefert
C. Nicht weinerlich von zeitlicher Überforderung gesprochen und somit billig herausgeredet
D. sich in einem Webforum der direkten Kritik des Publikums gestellt
E. sich von der unseelige BILD-Kampagne distanziert,
dann wäre er vielleicht noch im Amt oder wäre schneller zurückgetreten ohne dabei noch einmal auf die Tränendrüsen zu drücken, dann wäre die Frist seiner Rückkehr auf das politische Parkett kürzer ausgefallen als es jetzt den Anschein macht.
Im Fall von Ägypten hat diese globale bis lokale Vernetzung Menschenleben gerettet. Auch in Libyen wird es dazu führen, dass Menschenleben verschont bleiben, weil die Welt den sich wehrenden Menschen in Libyen alternative Technology zukommen lässt, damit die Vernetzungsblockade des willfährigen Gaddafi-Clans wirkungslos bleibt und sich die Bevölkerung entsprechend organisieren kann.
Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg ist die Vernetzung der Welt zum Verhängnis geworden. Binnen Tagen kann man sagen, wurde eine um Jahre zurückliegende Verfehlung aufgedeckt und herumgeboten. Wegen der Vernetzung blieb es nicht bei einem Gerücht, sondern die schiere Menge der Menschen, die davon Wind bekamen, erzeugte eine Energie, die das Thema auf die Tagesagenda setzte und alles andere verdrängte.
Am 12. Februar stellte der Staatsrechtsprofessor Andreas Fischer-Lescano per Google-Suche fest, dass in von Guttenberg's Doktorarbeit Unregelmässigkeiten festzustellen waren. Am 16. Februar schrieb die Süddeutsche über den Fall und die Sache kam ins Rollen. Drei Wochen später nun ist von Guttenberg seinen Posten als Verteidigungsminister los.
Hätte von Guttenberg:
A. Sofort zugegeben, Fehler gemacht zu haben und diese beheben zu wollen
B. Nicht tagelang auf Aussitzen gespielt, sondern selber Präzisierungen seiner Fehler nachgeliefert
C. Nicht weinerlich von zeitlicher Überforderung gesprochen und somit billig herausgeredet
D. sich in einem Webforum der direkten Kritik des Publikums gestellt
E. sich von der unseelige BILD-Kampagne distanziert,
dann wäre er vielleicht noch im Amt oder wäre schneller zurückgetreten ohne dabei noch einmal auf die Tränendrüsen zu drücken, dann wäre die Frist seiner Rückkehr auf das politische Parkett kürzer ausgefallen als es jetzt den Anschein macht.
Das Versagen der Schweizer Verleger
Der WW-Kommentator Kurt W. Zimmermann beschreibt in seiner letzten Kolume den Greisenclub der Schweizer Verleger mit deren Haudegen Lebrument an der Spitze. Er wirft ihnen Innovationsunfähigkeit vor und verbindet das mit dem Alter der Akteure. Das ist so falsch wie blöd. Einer der rührigsten Verleger der Welt heisst Rupert Murdoch. Ihm mangelnde Innovationsfähigkeit zu attestieren wäre ein Zeugnis der Ignoranz. Aber vielleicht ist Murdoch nicht nur ein Rekationär alter Schule, sondern ein Business-Genie. Das würde ihn von den Schweizer Verlegern wesentlich unterscheiden.
Das Schlimmste an der mangelnden Fantasie im Schweizer Verlagsbusiness ist das Versagen vor der für sich in Anspruch genommenen Funktion der vierten Kraft in der Demokratie. Solange ihre Printprodukte Absatz und Werbegeldzufluss hatten, konnten sie diese Rolle einigermassen spielen. Doch seit das alte Geschäftsmodell in Frage gestellt ist, fanden sie kein neues.
Zimmermann beklagt, dass die gescheiten Ideen im Internet von Jüngeren stammen. Nicht nur das, sie stammen auch von Jüngeren,die nicht in der Schweiz leben, aber vom Schweizer Markt profitieren. Dass sowohl Steve Balmer von Microsoft wie auch Eric Schmidt von Google Schweizer Wurzeln haben, belegt, dass das Unvermögen nicht am Schweizer Pass liegen kann.
Sowohl Google wie auch Microsoft wissen über den Schweizer Konsumenten mehr Bescheid als ein jeder Schweizer Verlag. Das muss man sich einmal vor Augen führen.
Allmählich wird auch bekannt, dass selbst ausländische Buchverlage mehr über Schweizer BuchleserInnen wissen als jeder Schweizer Buchverlag. Dies darum, weil das Datensammeln sich nicht auf Google und Facebook beschränkt, sondern dass E-Book-Benut^zer genauso getrackt werden. Jedes Blättern, jedes Bookmarken und bei Adobe 's Reader das Markieren von Textstellen, wird registriert und äuffnet die Wissensdatenbanken der ausländischen New Media Unternehmen.
Hierzulande löst diese Tatsache eine Hysterie aus. Big Brother wird bemüht und die ganze Palette der Datenschutz Diskussion, warum das alles so eine Sauerei sei. Dieses Zetter und Mordio bedarf keiner Expertise, in dieses Horn können auch Redaktionspraktikanten blasen und die alten Knacker, wie sie Zimmermann in der WW beschimpft.
Dabei geht es bei der Datensammlerei aber gar nicht. Niemand interessiert sich für die geheimen Laster eines Kurt W. Zimmermanns. Die Datensammlerei dient nämlich dazu, den Markt besser zu verstehen. Trends und Bedürfnisse früher zu erkennen als alle anderen, neue Geschäftsfelder zu entdecken als alle andere. Verlage brauchen andere, neue Geschäftsfelder, das Kerngeschäft, das Zeitungs- und Buchdrucken hat in kommender Zukunft keine vernünftige ökonomische Basis mehr, es braucht eine Multichannel-Strategie, nicht auf Papier, sondern in der Umsetzung.
Darum würde es bei Schweizer Zeitungsverleger nämlich gehen, damit sie die Verantwortung als vierte Macht im Staate wieder ausfüllen könnten: den Schweizer Markt und die Schweizer Bürger besser zu verstehen. Das aber geht nur, wenn man sich auch für die BürgerInnen und nicht nur für die KonsumentInnen interessieren würde. Und das geht nur, wenn man die Hausaufgaben macht und nicht damit spekuliert, die von Rechtsaussen angegriffene SRG zu beerben.
Das Schlimmste an der mangelnden Fantasie im Schweizer Verlagsbusiness ist das Versagen vor der für sich in Anspruch genommenen Funktion der vierten Kraft in der Demokratie. Solange ihre Printprodukte Absatz und Werbegeldzufluss hatten, konnten sie diese Rolle einigermassen spielen. Doch seit das alte Geschäftsmodell in Frage gestellt ist, fanden sie kein neues.
Zimmermann beklagt, dass die gescheiten Ideen im Internet von Jüngeren stammen. Nicht nur das, sie stammen auch von Jüngeren,die nicht in der Schweiz leben, aber vom Schweizer Markt profitieren. Dass sowohl Steve Balmer von Microsoft wie auch Eric Schmidt von Google Schweizer Wurzeln haben, belegt, dass das Unvermögen nicht am Schweizer Pass liegen kann.
Sowohl Google wie auch Microsoft wissen über den Schweizer Konsumenten mehr Bescheid als ein jeder Schweizer Verlag. Das muss man sich einmal vor Augen führen.
Allmählich wird auch bekannt, dass selbst ausländische Buchverlage mehr über Schweizer BuchleserInnen wissen als jeder Schweizer Buchverlag. Dies darum, weil das Datensammeln sich nicht auf Google und Facebook beschränkt, sondern dass E-Book-Benut^zer genauso getrackt werden. Jedes Blättern, jedes Bookmarken und bei Adobe 's Reader das Markieren von Textstellen, wird registriert und äuffnet die Wissensdatenbanken der ausländischen New Media Unternehmen.
Hierzulande löst diese Tatsache eine Hysterie aus. Big Brother wird bemüht und die ganze Palette der Datenschutz Diskussion, warum das alles so eine Sauerei sei. Dieses Zetter und Mordio bedarf keiner Expertise, in dieses Horn können auch Redaktionspraktikanten blasen und die alten Knacker, wie sie Zimmermann in der WW beschimpft.
Dabei geht es bei der Datensammlerei aber gar nicht. Niemand interessiert sich für die geheimen Laster eines Kurt W. Zimmermanns. Die Datensammlerei dient nämlich dazu, den Markt besser zu verstehen. Trends und Bedürfnisse früher zu erkennen als alle anderen, neue Geschäftsfelder zu entdecken als alle andere. Verlage brauchen andere, neue Geschäftsfelder, das Kerngeschäft, das Zeitungs- und Buchdrucken hat in kommender Zukunft keine vernünftige ökonomische Basis mehr, es braucht eine Multichannel-Strategie, nicht auf Papier, sondern in der Umsetzung.
Darum würde es bei Schweizer Zeitungsverleger nämlich gehen, damit sie die Verantwortung als vierte Macht im Staate wieder ausfüllen könnten: den Schweizer Markt und die Schweizer Bürger besser zu verstehen. Das aber geht nur, wenn man sich auch für die BürgerInnen und nicht nur für die KonsumentInnen interessieren würde. Und das geht nur, wenn man die Hausaufgaben macht und nicht damit spekuliert, die von Rechtsaussen angegriffene SRG zu beerben.
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