Sonntag, 22. April 2012

Frau Meckel hält Facebook gefährlicher als Google

Ist schon eine dustere Ecke aus der sich diese Meckel'sche Perspektive entwickelt. Würden wir etwas mehr in den aufgeklärten Bürger investieren und weniger in den dressierten Konsumenten, die Medienkompetenz wäre implizit gewährleistet.
Wer für die Netzneutralität einsteht muss die Transparenz in Kauf nehmen. Herrscht über alle dieselbe Transparenz, also gewissermassen eine Gleichheit, dann wird auch jedeR gleich behandelt. Die eigenen Spuren zu verwischen oder soviel Information zu produzieren, dass Verwirrung entsteht, ist jedem unbenommen. Nach den Supercard- und Cumulus-Card-Dekaden ist uns ja mittlerweile bewusst geworden, dass uns gra nichts passiert. Was kümmert es uns, wenn (beispielsweise) Walmart das Bier neben die Pumpers stellt, weil herausgefunden wurde, dass die Pumpers mehrheitlich vom Papa eingekauft wird, der sich dann auch gleich ein 6-Pack einpackt?
Viel bedenklicher stimmt mich die Transparenz, die wir als Volkswirtschaft alle zusammen herstellen. Frau Merkel findet es notwenig, dass Erfindungen geschützt werden können, sonst würde es keine Innovationen mehr geben. Dabei weiss der kluge Wirtschaftsspion schneller als der Erfinder, ob dessen Erfindung eine Chance am Markt haben wird oder nicht und was sein Auftraggeber dafür oder dagegen tun kann. Von was ich rede? Von den Googles, Facebooks, Amazones dieser Welt, die im Hintergrund ihres Webangebotes eine Maschinerie aufgebaut haben, um Marktentwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Wir finden es noch lustig, wenn die Meldung die Runde macht, dass Google eine kommende Grippe-Epidemie erkennen kann bevor jede dafür beauftragte Staatsstelle auf der Basis der gemeldeten ärztlichen Diagnosen. Es ist die neue Vermessungsmethode der Welt, die diese Welt verändern wird. Wer sie beherrscht, hat den echten Schlüssel zur Hand. Derweil werden wir in den digitalen Arenen dieser Welt mit Brot&Peitsche vor den Analysenwerkzeugen hergetrieben. Mit dem Ziel, Geldflüsse umzuleiten. Ich wette hier und heute, dass die USA und ihre Handelsunternehmen den Welt-eCommerce beherrschen wird. Und zwar in 5 bis 10 Jahren.

Beispiel gefällig? Die Kleidermarke GAP bietet bis heute 30% Rabatt auf ihr Sortiment unter dem Titel: JOBS FOR THE USA! (GAP liefert auch in die Schweiz...)

Hier das Interview im "Der Sonntag"

Freitag, 22. Juli 2011

Der Medienmarkt wird es richten

Auf Grund eines Postulates von Nationalrat Hans-Jürg Fehr veranlasste der Bundesrat eine wissenschaftliche Studienreihe über den Zustand des Schweizer Medienmarktes. Der Umfang der eingereichten Stellungnahmen war derart gross, dass es als Hobbypolitiker mir nicht mehr möglich war, eine eigene Meinung daraus zu destillieren. Ich weiss nicht, ob es den Zulieferern des Bundesrates auch so ergangen ist. Auf jeden Fall scheinen die Schlussfolgerungen der Schweizer Regierung diesen Verdacht zu wecken.

Zwar erkennt man die Schwierigkeiten der Medien, immerhin das, doch meint man nun im Bundeshaus, dass die Medienunternehmer dieses Landes, diese Problemen auch in den Griff bekommen. Damit machte die Regierung den Bock zum Gärtner. Denn die Probleme der Medienbranche sind weitgehend hausgemacht und zwar auf Grund von Unterlassungen. Oder gar etwas krasser ausgedrückt: auf Grund von Dilettantismus hat man die digitale Revolution besonders in Zürich, aber auch in den Regionen verschlafen. Alles was man fertiggebracht hat, ist über Akquisition zu wachsen. Man hat andere Verlage aufgekauft, Kopfblätter eingerichtet und anderen Schabernack getrieben und dabei die Meinungsvielfalt in den gedruckten Medien ausgedünnt. Aber Innovationen, die der Internet-Entwicklung Rechnung getragen hätte, haben sie so dicht gesät wie auf den Berggipfeln Palmen wachsen.

Diesen "Experten" will nun der Bundesrat die weitere Entwicklung im Schweizer Medienmarkt überantworten, derweil er die Hände in den Schoss legt und in vier Jahren mal nachschauen will, ob das Blätterwaldsterben weiter um sich gegriffen hat. Bis dahin ist wohl auch in Bundesbern der Hirnschmalz auf das Format von 20 Minuten zusammen geschrumpft und man wird 2015 feststellen können, man hätte vor vier Jahren das Steuer noch herumreissen können. Mit etwas Fantasie auf neuen Wegen.

Zwischenzeitlich schauen wir dem Medienmogul Murdoch zu, wie dessen in der freien Marktwirtschaft gewachsenes Medienimperium zusammen kracht, weil es dem Finanzmarkt so gefällt. Mir gefällt das auch, weil dieses Medienmonopol die ganze Welt in einen Strudel gerissen hat und heute eine Schande für den ganzen Journalismus darstellt. Vor diesem Hintergrund ist die Haltung des Bundesrates ein Skandal. Möge es ihm eines Tages ergehen wie es Cameron heute ergeht...

Bleibt weiterhin zu hoffen, dass die Kreativität der Webmacher in aller Welt weiterhin blüht und dass hierzulande der eine oder andere doch noch eine Idee hat, wie wir uns medial neu aufstellen wollen.

Dienstag, 17. Mai 2011

Unser Hauptwiderspruch

Unser Hauptwiderspruch ist unsere falsche Vorstellung der Marktwirtschaft, die auf der einen Seite Armut schafft und auf der anderen Reiche reicher macht.

Eine Marktwirtschaft funktioniert auf die Dauer nur, wenn sie ausgleichend wirkt und den Tausch von Waren und Dienstleistungen auf lange Sicht aufrecht erhält.

Offensichtlich haben die Chinesen diese Zusammenhänge erkannt und entsprechend ihre Volkswirtschaft aufgebaut. Sie sind darin so erfolgreich, dass die westlichen Kapitalisten unersättlich in China investieren und dabei mitgeholfen haben, 250 Mio. in Armut lebende Chinesen von der Armut zu befreien. In derselben Zeit singt man uns das Lied der Globalisierung, die dafür verantwortlich ist, dass in Europa der Mittelstand ausgedünnt wird und die Armut steigt.

Diese Lüge ist würdelos. Sie raubt vielen Menschen die Würde und schliesslich werden auch einzelnen Länder ihre Würde verlieren. Angefangen hat es mit Griechenland, mit Portugal. Bald werden wir Irland sehen, Italien und Spanien, die denselben Weg gehen. Und es wird auch nicht vor der Schweiz halt machen.

Allerdings werden hier Arbeitsplätze für bestausgebildete Talente geschaffen und weniger gut ausgebildete Menschen werden an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Wer die Chance hat, wird auswandern müssen und anderswo sein Glück versuchen. Das ist nicht neu, dass kennt die Schweiz bereits aus den beiden letzten Jahrhunderten.

Schliesslich wird die Schweiz dastehen wie eines jener Quartiere der Reichen in den Agglomerationen der USA Grossstädte, die abgezäunt und unter grösster Sicherheitsmassnahmen gegen Eindringlinge geschützt werden.

Wenn wir dieses Szenario verhindern wollen, dann können wir das nur erreichen, wenn wir eine nachhaltige, sprich soziale, ökologische und ökonomische Marktwirtschaft etablieren.

Das bedeutet konkret, dass wir auf Steuerprivilegien für Unternehmen und Reiche flächendeckend verzichten und aufhören, die Schweiz zum Super-Monaco Europas zu entwickeln.

Freitag, 22. April 2011

Zahnarzt

Es gibt eine Sorte Menschen, denen fällt zum Thema Zahnarzt nur das Wort "Schmerzen" ein. Man denkt an den Zahnarzt, wenn es weh tut und ist man beim Zahnarzt, dann schmerzt es erst recht. Ich gehöre zu dieser Sorte. Immerhin, manchmal ist einem das Schicksal gnädig. Auch mir. Einer meiner Jugendfreunde entschied sich damals Zahnarzt und Artist zu werden. Er studierte in Bern Zahnmedizin und besuchte danach die berühmte Zirkusschule Budapest. Zum Glücj schien dieser Schritt eher einem Kindheitstraum zu entsprechen als dem Willen, wirklich Zikrusartist zu werden. Mit derselben Akribie und Präzision mein Zahnarzt jonglieren, zaubern und Einradfahren kann, bearbeitet er die Beisserchen seiner Patienten. Ab dem Moment als ihn seine Professoren in den Mund der Patienten fassen liessen, war ich sein schmerzempflindlicher Patient. Ich folgte seinem Weg bis zum heutigen Tag. Jetzt ist er an seinen Geburtsort Oensingen zurückgekehrt und hat seine eigene Praxis dort eröffnet. Mein Zahnarzt heisst Dr. med.dent Peter Marti. Ich empfehle ihn wärmstens.

Mittwoch, 13. April 2011

Content Tax

Es scheint endlich etwas Fahrt in die Diskussion über die Content Tax zu kommen. Heute im Inside-IT stellte Thomas Brühwiler klar, wer geistiger Vater der Idee Content Tax war: http://www.inside-it.ch/frontend/insideit?_d=_article&news.id=24697&site=ii

Die Kritiken in der NZZ am Sonntag, auf meinem Twitter-Account und auf Inside-IT veranlassten mich, meine Analyse nochmals zu erneuern und Präzisierungen anzugeben, wie der Content Mechano gestaltet werden könnte. Nachzulesen auf meiner Webseite www.brunobucher.ch.

Sonntag, 27. März 2011

PolitikerIn 2.0

Was unterscheidet einen normalen Politiker und eine normale Politikerin von einer/einem Politiker 2.0? Darüber habe ich mir 5 Kriterien einfallen lassen, die den kleinen, aber mit Sicherheit feinen Unterscheid ausmacht.

Inzwischen gibt es ja schon fast mehr Facebook-Profile, die zu einem/einer PolitikerIn gehören als zu einem/einer ganz normalen BürgerIn. Aber macht ein Facebook-Profil eineN Politiker 2.0? Nein, mit Sicherheit nicht. Denn Web 2.0 birgt Chancen, die Qualität unserer Delegierten und Bund, Kantonen und Gemeinden erheblich zu verbessern. Wer sich an meine 5 Kriterien hält, wird mit Garantie einE "bessereR PolitikerIn".

Lesen Sie selbst: PolitikerIn 2.0