Unser Hauptwiderspruch ist unsere falsche Vorstellung der Marktwirtschaft, die auf der einen Seite Armut schafft und auf der anderen Reiche reicher macht.
Eine Marktwirtschaft funktioniert auf die Dauer nur, wenn sie ausgleichend wirkt und den Tausch von Waren und Dienstleistungen auf lange Sicht aufrecht erhält.
Offensichtlich haben die Chinesen diese Zusammenhänge erkannt und entsprechend ihre Volkswirtschaft aufgebaut. Sie sind darin so erfolgreich, dass die westlichen Kapitalisten unersättlich in China investieren und dabei mitgeholfen haben, 250 Mio. in Armut lebende Chinesen von der Armut zu befreien. In derselben Zeit singt man uns das Lied der Globalisierung, die dafür verantwortlich ist, dass in Europa der Mittelstand ausgedünnt wird und die Armut steigt.
Diese Lüge ist würdelos. Sie raubt vielen Menschen die Würde und schliesslich werden auch einzelnen Länder ihre Würde verlieren. Angefangen hat es mit Griechenland, mit Portugal. Bald werden wir Irland sehen, Italien und Spanien, die denselben Weg gehen. Und es wird auch nicht vor der Schweiz halt machen.
Allerdings werden hier Arbeitsplätze für bestausgebildete Talente geschaffen und weniger gut ausgebildete Menschen werden an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Wer die Chance hat, wird auswandern müssen und anderswo sein Glück versuchen. Das ist nicht neu, dass kennt die Schweiz bereits aus den beiden letzten Jahrhunderten.
Schliesslich wird die Schweiz dastehen wie eines jener Quartiere der Reichen in den Agglomerationen der USA Grossstädte, die abgezäunt und unter grösster Sicherheitsmassnahmen gegen Eindringlinge geschützt werden.
Wenn wir dieses Szenario verhindern wollen, dann können wir das nur erreichen, wenn wir eine nachhaltige, sprich soziale, ökologische und ökonomische Marktwirtschaft etablieren.
Das bedeutet konkret, dass wir auf Steuerprivilegien für Unternehmen und Reiche flächendeckend verzichten und aufhören, die Schweiz zum Super-Monaco Europas zu entwickeln.